SWEAT BABY, SWEAT
Galerie Judith Andreae
Bonn, 2025

In ihrer ersten Einzelausstellung in der Galerie Judith Andreae ergründet Natalie Brehmer die Mechanismen von Kraft, Widerstand und Transformation im Kontext normativer Strukturen. Der Titel, ein Zitat aus der Popkultur, wird hier zum feministischen Leitspruch: SWEAT BABY, SWEAT – nicht als sexualisierte Aufforderung, sondern als radikale Selbstermächtigung. Ein Mantra, das körperliche Anstrengung feiert, jenseits patriarchaler Zuschreibungen. Schwitzen nicht als Schwäche, sondern als Manifest einer Generation, die sich selbst – und nur sich selbst – als Maßstab setzt.



Brehmers Arbeiten, durchzogen von persönlichen, gesellschaftlichen und historischen Einflüssen, greifen zentrale Motive ihres fortlaufenden Zyklus Confronting Careers auf. Hier entstehen poetische Reibungen zwischen Sport und Kunst, familiären Erwartungen und eigenem künstlerischen Anspruch. Ausgangspunkt ist ihr Vater, Langstreckenläufer bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-City. Ein Austragungsort, politisch aufgeladen wie kaum ein anderer: Proteste, Massaker, das Black-Power-Symbol auf dem Siegerpodest – und technologischer Wandel, etwa durch die Einführung der Tartanbahn als Symbol für Fortschritt, Effizienz und neue Geschwindigkeit.



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